Chronik des Radfahrer-Verein „Gut Rast“ – Teil 4


Die Anfänge   20er & 30er Jahre   40er Jahre   50er Jahre   60er Jahre   70er Jahre   80er Jahre   90er Jahre & heute

Die goldenen 50er – Zeit der großen Titel

 
Am 04.06.1950 wurde wieder ein großes Straßenrennen veranstaltet. Durch die finanzielle Mithilfe der hiesigen Industrie, sowie des Handels und Handwerks, konnte der „2. Große Industrie- und Handelspreis“, bei einer Besetzung von über 230 Rennfahrern aller Klassen, bei strahlendem Sonnenschein, durchgeführt werden. Auch die internationale Deutschlandrundfahrt führte in den folgenden Jahren dreimal durch Oker, unter der entsprechenden Begeisterung der hiesigen Bevölkerung.

Für den 1. Oktober wurde der R.V. „Gut Rast“ mit der Durchführung der Kämpfe um das Nationaltrikot vom BDR beauftragt. Auf dieser Veranstaltung wurden in der vollbesetzten Hüttenkaue große sportliche Leistungen gezeigt. U.a. waren die ehemaligen Deutschen Meister Edy Grommes und Trude Neuhaus aus Bonn im 1-er Kunstfahren, die Deutschen Meister im 2-er, Hilbig / Seifert aus Hamburg am Start, sowie die Radballspitzen-Mannschaften aus dem gesamten Bundesgebiet und Berlin.

Im August 1951 errang unsere Jugend im 6-er Kunstreigenfahren die Niedersachsenmeisterschaft. Durch besonderen Fleiß und eisernem Training gelang es im Oktober in Schwäbisch-Gmünd unserer Jugendmannschaft in der Besetzung Hans-Jürgen Lüders, Helmut Bartels, Karl-Heinz Ahrens, Walter Wägeling, Siegfried Koslowsky und Karl-Heinz Theuerkauf, unter der Leitung ihres Trainers Richard Heller, den Titel eines Deutschen Jugendmeisters zu erringen. Bei der Rückkehr entbot sich uns allen ein Bild des Empfangs, den wohl niemand voraus geahnt hatte. Unter dem Jubel der Einwohner, die zu vielen Hunderten erschienen waren, und den Klängen der Hüttenkapelle wurde die Siegermannschaft, die Arme voller Blumen, in einem Triumpfzug durch die Stadt bis zur Kirchenbrücke und zurück zum Hotel „Hohe Rast“ geleitet. Vertreter des Rates, der Verwaltung, des Sports und der Vereine überbrachten ihre Glückwünsche an die Sieger und deren Trainer. Für die Erringung der Meisterschaft erhielt jeder Teilnehmer die „silberne Ehrennadel“ des Vereins.

Im November 1952 musste dieser Titel in Hamburg verteidigt werden. Unsre Mannschaft erreichte eine Punktzahl von 271,0 und wäre praktisch ein zweites Mal Deutscher Meister geworden. Aber auf Grund eines glatten Fehlurteils des Kampfgerichtes wurde unsere Mannschaft mit gleicher Punktzahl zum „Vizemeister“ erklärt.

In den nächsten Jahren wurden durch die Radballspieler mehrere Turniere in der „Ostzone“ besucht. Ferner beteiligte sich der Verein sehr aktiv am Wanderfahren. So konnte „Gut Rast“ bei einer Fahrt nach Hameln den Bundessieger stellen. 1957 wurde die Moped-Abteilung in der B-Klasse bei einer Fahrt nach Fulda ebenfalls Bundessieger.

Im Radball der Herren begann jetzt die Zeit von Klaus Schiefenbusch und Siegfried Koslowsky, denen es gelang in die höchste deutsche Spielklasse aufzusteigen. Sie erhielten sogar Einladungen zu den Vorbereitungslehrgängen zur Weltmeisterschaft.

Im 2-er Radball konnte sich unsere Jugend, Klaus Bartels / Bernd Ulner, bis zur Teilnahme an den Deutschen Meisterschaften 1956 (Frankfurt) und 1957 (Gießen) souverän durchsetzen. Die Erfolge blieben daher auch nicht aus. 1956 reichte es zu einem beachtlichen Mittelplatz, wogegen ihnen 1957 durch etwas Spielpech die Vizemeisterschaft serviert wurde.

Am 06.01.1957 übergab G. Granzow, wegen Zeitmangels, die Führung des Vereins an den Kameraden Herbert Nibbe, weil er sich zwischenzeitlich der Kommunalpolitik verschrieben hatte.

Nach Bartels / Ulner folgten weitere starke Jugendmannschaften. So wurden 1959 Martin Leunig und Dieter Trenkner norddeutscher Jugendmeister. Schon 3 Jahre später (1962) konnte der Verein einen weiteren großen Erfolg vermelden. Harro Broßmann und Werner Omozik wurden deutscher Jugendmeister.

<- 40er Jahre   60er Jahre ->